Thomas Johann Heinrich Mann, Vater von Thomas Mann. Brustbild in jungen Jahren, Halbprofil nach links.
Auf der Rückseite von Viktor Mann handschriftlich notiert: "Papa".
Buddenbrookhaus Logo
Geschichten aus der Sammlung Senator Mann
Biografisches
Interessantes aus unserer Sammlung
Der Bergenfahrerpokal
Der Siegelring

Dieser Deckelpokal aus Silber wurde Mitte des 19. Jahrhunderts in Lübeck hergestellt. Das Einzelstück wurde Johann Siegmund Mann dem Älteren (1761–1848) anlässlich seiner 50-jährigen Mitgliedschaft bei der Korporation der Lübecker Bergenfahrer 1840 von diesen überreicht. Neben einer gravierten Inschrift, die den Anlass des Geschenks deutlich macht, ist auch das Wappen der Bergenfahrer dargestellt. Auf der linken Hälfte zeigt es einen halben Doppeladler und auf der rechten Hälfte einen senkrechten Stockfisch ohne Kopf, darüber eine siebenzackige Krone. Der Pokal stellt weniger einen funktionalen als vielmehr einen dekorativen, repräsentativen Gegenstand dar. Er ist ein Ausdruck hoher Wertschätzung gegenüber dem Jubilar Johann Siegmund Mann dem Älteren, der sich offenbar um die Bergenfahrer verdient gemacht hat. Die Mitgliedschaft bei den Bergenfahrern kann als Tradition des Zweigs der Familie Mann betrachtet werden. Schon der Ururgroßvater Thomas Manns aus Rostock gehörte der Kaufmannsgemeinschaft an. Aus dem Geschenk eines Silberpokals kann abgeleitet werden, dass Johann Siegmund Mann der Ältere im Kreis der Bergenfahrer hohes Ansehen genoss und viel Engagement zeigte.

Zum Bergenfahrerpokal

Dieser Siegelring zierte einst die Hand von Johann Siegmund Mann dem Jüngeren. Der Großvater der Brüder Mann hat damit wichtige Dokumente versiegelt. Das eingearbeitete Kleeblatt ist jedoch kein Familienzeichen der Manns. Die Symbole auf dem Schmuckstück sind religiös motiviert: Kreuz, Herz und Anker an den Ringseiten stehen für Glaube, Liebe und Hoffnung. Die Gestaltung entspricht dem Zeitgeschmack, der schlichte Werkstoff zeugt von vornehmer Bescheidenheit. Nicht der materielle Wert ist entscheidend, sondern das zum Ausdruck gebrachte religiöse Gefühl.

Zum Siegelring
Der Elfenbeinspazierstock
Das Petschaft

Dieser Spazierstock stammt aus dem Besitz Johann Siegmund Manns des Jüngeren. War ein solches Accessoire früher allein dem Adel vorbehalten, zeigen sich im 19. Jahrhundert auch Bürger gerne damit. Er dient vor allem der Repräsentation.

Der Vater von Heinrich und Thomas Mann legt ausgesprochenen Wert auf seine Kleidung: Er trägt moderne englische Anzüge und parfümiert selbst seinen Schnurrbart. Seine Söhne übernehmen diesen Hang zu eleganter Garderobe.

Zum Elfenbeinspazierstock

Dieses Petschaft ist aus kostbarem Elfenbein gefertigt, die individuelle Gravur macht seinen Besitzer eindeutig kenntlich: Es gehörte Johann Siegmund Mann III. Der Onkel und Pate von Thomas Mann hat seinen Namen in Kurzform in den Stempel eingravieren lassen, um damit wichtige Dokumente zu besiegeln. Um die Gravur von der seines Vaters zu unterscheiden, beinhaltete das Petschaft zu einem früheren Zeitpunkt noch den Zusatz »Sohn«, der später – vermutlich nach dem Tod des Vaters – aus dem Siegel gelöscht wurde, aber heute noch lesbar ist. Der angesehene Fernhändler und niederländische Konsul war ein Halbbruder des Vaters der Brüder Mann. Er führte die kaufmännische Familientradition mit einem eigenen Unternehmen in Lübeck fort.

Zum Petschaft
Nach oben scrollen