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Aktuell
Bis 27.08.2023
Ausstellungsort: St. Annen-Museum
Der Untertan. Über Autorität und Gehorsam
Der Untertan. Über Autorität und Gehorsam
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Heinrich Mann: „Der Untertan"


Das Buddenbrookhaus widmet dem erfolgreichsten Roman Heinrich Manns noch bis zum 27.August 2023 eine eigene Ausstellung.

„Der Untertan“, bereits 1914 vollendet, durfte aus Zensurgründen erst nach dem Ersten Weltkrieg 1918 erscheinen und ist bis heute erstaunlich aktuell. 

Alle Informationen und das detaillierte Programm erhalten Sie hier!

Rückblick
12.03.2016 bis 01.05.2016
HAND/WERK
Das neue Heinrich-Mann-Konvolut im Buddenbrookhaus
HAND/WERK
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Das Archiv des Buddenbrookhauses erweiterte im Februar 2015 seine Sammlung durch den Ankauf eines Teilnachlasses zu Heinrich Mann. Postkarten, Briefe, Werkmanuskripte und Notizen aus den Jahren 1891 bis 1949 befinden sich in dem umfangreichen Konvolut, welches mit Hilfe des Bundes, der Kulturstiftung der Länder und der Lübecker Possehl-Stiftung von den Enkeln des Schriftstellers erworben werden konnte. Wie nahe Biographisches, Zeitgeschehen und Literatur in der Familie Mann beieinander liegen, zeigt die Korrespondenz Heinrich Manns mit seiner Mutter, seiner Verlobten Ines Schmied und seiner Ehefrau Maria Kanova. Neben eigenhändigen Briefen Heinrich Manns enthält das Konvolut eine Vielzahl von Briefen von Freunden und Kollegen an den Schriftsteller z.B. von Arthur Schnitzler, Max Oppenheimer, Rene Schickele, Jakob Wassermann und Max Reinhardt.Die Sonderausstellung, welche auch die Arbeitsweise Heinrich Manns aufzeigt, präsentiert erstmals ausgewählte Teile der größtenteils unbekannten Materialien.

22.11.2015 bis 31.01.2016
Emanuel Geibel. Aufstieg und Fall eines Umstrittenen
Emanuel Geibel. Aufstieg und Fall eines Umstrittenen
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Gei |bel, Ema|nu|el; geb. 1815 in Lübeck, gest. 1884 ebenda; war einer der meist bewunderten und auflagenstärksten deutschen Dichter der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts rechnete man ihn zun den wichtigsten deutschen Schriftstellern und stellte ihn zeitweise sogar neben Goethe und Schiller. Inzwischen ist er weitestgehend vergessen und wenn nicht, schwankt seine Wahrnehmung zwischen zwei Extremen: Er gilt entweder als harmloser Liederdichter oder als ein Vertreter einer unzeitgemäßen nationalistischen Lyrik.Das Werk und die Person Geibels zeichnen sich durch scheinbar gegensätzliche Bestrebungen aus. Über seinen Tod im Jahr 1884 hinaus ist Geibel ein Umstrittener, der nicht nur verehrt und gefeiert, sondern auch angefeindet und literarisch abgewertet wird.Die Sonderausstellung gibt Antworten darauf, wie es zu einem so rasanten Aufstieg und dann zu einem ebenso schnellen Fall kam. Sie porträtiert den Lübecker Dichter und die anhaltenden Kontroversen um seine Person.
11.09.2015 bis 08.11.2015
Bürger auf Abwegen
Thomas Mann und Theodor Storm
Bürger auf Abwegen
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»Man ist als Künstler innerlich immer Abenteurer genug. Äußerlich soll man sich gut anziehen«

(Thomas Mann: »Tonio Kröger«, 1903)

Lebenslang hat Thomas Mann die Novellen und Gedichte Theodor Storms zu den prägenden Vorbildern seines eigenen Schreibens gezählt. Tatsächlich hat er schon früh kongenial Züge an Storms Person und Werk erkannt, die seine Zeitgenossen nicht wahrhaben wollten. Als einer der ersten versuchte der Literaturnobelpreisträger aus Lübeck den Husumer aus der Ecke der Heimatkunst herauszuholen und sprach immer wieder von seiner »ewiggültigen Lyrik«. Dieser Wertschätzung gab er in dem Satz »Er ist ein Meister, er bleibt« Ausdruck. Die Sonderausstellung »Bürger auf Abwegen« widmet sich dieser Beschäftigung Thomas Manns mit Theodor Storm, die von seiner frühen Jugend bis zu seinem Tod anhält. Immer wieder ist es eine brüchig gewordene Bürgerlichkeit der Lebensentwürfe, des Selbst- und Weltverständnisses und der Kunstauffassungen, in der Thomas Mann sich Storm tief verwandt fühlt. So entdeckt Thomas Mann in Storms Leben und Werk genau die Widersprüche, um die sein eigenes Lebenswerk kreist und erkennt sich selbst im großen Realisten von der Nordsee wieder. Für ihn wie für sich selbst hat er proklamiert, Dichtertum sei »die lebensmögliche Form der Inkorrektheit«. Zur Feier des fünfzigjährigen Jubiläums ihres Bestehens arbeitet die Deutsche Thomas Mann-Gesellschaft Hand in Hand mit der Theodor-Storm-Gesellschaft. Zusammen bringen sie im September ein Schleswig-Holstein übergreifendes Literaturprojekt auf den Weg, zu dem eine Doppeltagung und eine Sonderausstellung mit Begleitkatalog gehören. Sie wird eröffnet am 11. September 2015 im Buddenbrookhaus in Lübeck und ist ab dem 26. November 2015 in veränderter Form im Theodor-Storm-Zentrum in Husum zu sehen.Fotos © Keystone/Thomas-Mann-Archiv; Storm-Archiv Husum

21.06.2015 bis 29.08.2015
Erzähl mir Meer!
Geschichten von der See
Erzähl mir Meer!
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„Sommerferien an der See! Begriff wohl irgend Jemand weit und breit, was für ein Glück das bedeutete?“

So beginnt das Kapitel aus „Buddenbrooks“, in dem der kleine Johann Buddenbrook, kurz Hanno, seine Sommerferien in Travemünde verbringt. Hanno liebt den Aufenthalt am Meer über alles, doch sein sorgloses Glück verrinnt mit jedem weiteren Tag – schon bald muss er zurückkehren zu einem trostlosen Alltag mit einem enttäuschten Vater, spottenden Mitschülern und strafenden Lehrern.

Thomas Manns Texte sind reich an solchen Aufenthalten am Meer, bei denen nicht nur Glück und Freiheit, sondern immer auch das nahende Ende und der Tod mitschwingen. Sie stehen damit in einer langen kulturellen Tradition, die das Meer als zwiespältigen Sehnsuchtsort verehrt.

Die Sonderausstellung „Erzähl mir Meer!“ bringt dem Besucher diese Zwiespältigkeit nahe durch eine Flut von Texten zum Thema Meer. Auf ganz neuartige Weise wird zudem das Kapitel von Hannos Ferien in eine sinnliche Erfahrung umgewandelt, in die man eintauchen kann. Ergänzend werden einige historische Urlaubspostkarten gezeigt, die Thomas Mann an seinen Bruder Heinrich schrieb.

Eines der wichtigsten Bestandteile der Ausstellung werden jedoch die Geschichten sein, die die Besucher selbst zu erzählen haben. Und so soll auch der Ausstellungstitel verstanden sein: als Einladung an alle.

Die Ausstellung ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit zwischen dem Buddenbrookhaus und der Hochschule für Bildende Künste Hamburg.

13.02.2015 bis 31.05.2015
Kafka - Der ganze Prozess
Eine Ausstellung des Deutschen Literaturarchivs Marbach und des Buddenbrookhauses Lübeck
Kafka - Der ganze Prozess
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Als Franz Kafka im August 1914 seinen neuen Roman Der Prozess beginnt, ahnt er nicht, dass er Weltliteratur schreibt. Bereits ein halbes Jahr später bricht er die Arbeit ab. 161 handschriftliche Blätter sind entstanden. Die Ausstellung zeigt Abdrucke der Manuskriptblätter. Die gut leserliche Handschrift macht Kafkas Schreibweise, seine Korrekturen, Streichungen und Ergänzungen sichtbar. Einen heutigen Blick auf Kafka bieten Kommentare von namhaften Wissenschaftlern, Schriftstellern und bildenden Künstlern sowie von Insassen der Justizvollzugsanstalt Lübeck. Die Ausstellung macht zudem den Entstehungsprozess des Manuskripts anhand von Kafkas Tagebucheinträgen erfahrbar.Lernort Buddenbrookhaus: Kafka wissenschaftlich, kreativ und filmischFür Schulklassen bieten wir neben Führungen durch die Ausstellung auch besondere Workshops zu Kafkas Schreiben und zum Roman "Der Prozess" an. Julia Woest informiert Sie gern zu diesen Angeboten unter Tel. 0451 122 4243 (Mo-Do 9-13 Uhr)E-Mail: buchungen@buddenbrookhaus.de> Werkstatt: »Prozess-Baukasten«Da Kafka selbst keine endgültige Ordnung der Romankapitel hinterlassen hat, nehmen wir uns die Freiheit und setzen den Prozess neu zusammen. Die Ergebnisse in Form von Collagen können in der Ausstellung präsentiert werden.Voraussetzung: Der Romantext sollte bekannt sein und mitgebracht werden.Dauer: 2 Stunden (inkl. Führung)Kosten: 80 EUR zzgl. 2,50 EUR Eintritt pro Schüler> Kreativ: »Jämmerliches Vorwärtskriechen«Die Tagebucheinträge, die parallel zum Prozess entstanden, dokumentieren das Auf und Ab der Gefühle Kafkas, seine Euphorie und Verzweiflung. Diese Ebene wollen wir beschreiten, die Tagebuchpassagen hören, kommentieren und sie in einer Audiocollage selbst zum Klingen bringen.Dauer: 1,5 Stunden (inkl. Führung)Kosten: 60 EUR zzgl. 2,50 EUR Eintritt pro Schüler> Filmseminar: Orson Welles, »Der Prozess« (1962)Unverfilmbar? Der amerikanische Regisseur Orson Welles hielt sich nicht daran. Mit dem Wissen um Holocaust und Zweiten Weltkrieg interpretierte er den Roman neu. Das Ergebnis war und ist höchst eigenwillig und umstritten - wir erlauben uns selbst ein Urteil.Dauer: 1,5 Stunden (inkl. Führung)Kosten: 60 EUR zzgl. 2,50 EUR Eintritt pro Schüler
13.09.2014 bis 06.01.2015
Augen auf!
Thomas Mann und die bildende Kunst
Augen auf!
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Der Ausstellungsteil im Buddenbrookhaus zeigt Illustrationen zu Erzählungen und Romanen Thomas Manns und thematisiert damit den Blick der bildenden Kunst auf das Werk des Schriftstellers. Mit Illustrationen u. a. von Emil Preetorius (Herr und Hund), Hermann Ebers (Unordnung und frühes Leid), Thomas Theodor Heine (Wälsungenblut) oder Wolfgang Born (Der Tod in Venedig) sind historische bzw. bereits publizierte Illustrationen zu sehen. Anhand dieser ausgewählten Beispiele lässt sich der Bogen von enger Zusammenarbeit zwischen Illustrator und Autor (Preetorius) über teils widersprüchliche Äußerungen Thomas Manns (Born) bis hin zur Ablehnung der Illustrationen durch den Schriftsteller (Ebers) aufzeigen. Diesen historischen Positionen werden neue Arbeiten an die Seite gestellt, die im Rahmen eines von der Hans-Meid-Stiftung geförderten Illustrationswettbewerbs entstanden. An der HAW Hamburg, Department Design, haben 26 Masterstudentinnen und -studenten von Prof. Bernd Mölck-Tassel als Semesteraufgabe Illustrationen zu einem Werk von Thomas Mann gestaltet: Die literarischen Vorlagen reichen von der frühen Erzählung Gefallen über die Novellen Das Wunderkind, Wälsungenblut, Der Tod in Venedig, Herr und Hund, Unordnung und frühes Leid, Mario und der Zauberer bis zu den Romanen Buddenbrooks, Zauberberg, Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull und Doktor Faustus. Alle eingereichten Arbeiten sind in der Ausstellung zu sehen. Sie zeigen ein breites Spektrum moderner illustratorischer Techniken, unterschiedliche Formen erzählerischer Bildsprache und nicht zuletzt einen neuen Blick der bildenden Kunst auf das Werk Thomas Manns. Am 21. September um 15 Uhr werden die Preisträger im Buddenbrookhaus in Lübeck geehrt. Dort sind auch die Illustrationen zu sehen.

21.03.2014 bis 30.08.2014
»Bruderkrieg«
Heinrich und Thomas Mann im Ersten Weltkrieg
»Bruderkrieg«
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Brüder, Schriftsteller, prominente Größen und erbitterte Gegner im Ersten Weltkrieg - die Konstellation ist einmalig. Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges entzweiten sich Heinrich und Thomas Mann aufgrund ihrer gegensätzlichen politischen Positionen und wechselten für mehrere Jahre kein Wort miteinander.Erstmals wird gezeigt, wie die Brüder ihre Kommunikation vom Privaten ins Öffentliche verlagerten: In ihren politischen Publikationen entwickelte sich ein Dialog im Krieg, der einen personalisierten Zugang zum geistesgeschichtlichen Konflikt während des Ersten Weltkrieges bietet. Der frankophile Kaiserreichskritiker Heinrich kämpfte für Demokratie und Frieden, während der jüngere Bruder Thomas leidenschaftlich den Machtanspruch des Deutschen Kaiserreichs verteidigte.Die Ausstellung leistet einen Beitrag zum großen Gedenkjahr 2014, in welchem sich der Ausbruch des Ersten Weltkrieges zum hundertsten Mal jährt. Die heftig ausgetragene politische Auseinandersetzung zwischen Heinrich und Thomas Mann bietet sowohl einen Einblick in die Gedankenwelt der Künstlerbrüder als auch in die Mentalitätsgeschichte der Jahre 1914 bis 1918.»Bruderkrieg« folgt Heinrich und Thomas Mann durch diese Schicksalsjahre der Weltgeschichte bis zur Wiederannäherung im Deutschland der Nachkriegszeit und ermöglicht, Originale wie handschriftliche Briefe und Erstausgaben in den Blick zu nehmen.

Lesungen für Schüler auf AnfrageMuseumpädagogik: Julia Bock, 0451-122-4273

Führungen für Schülergruppen auf Anfrage1 Std., 40€ zzgl. Eintritt oder 1,5 Std., 60€ zzgl. EintrittFührungs-Koordination: Maike Wietstock, 0451-122-4243

14.06.2013 bis 12.11.2013
Traumland und Zuflucht
Heinrich Mann und Frankreich
Traumland und Zuflucht
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Heinrich Manns intensive und vielschichtige Beziehung zu Frankreich bestimmt sein Leben und sein Schreiben gleichermaßen. Das Verhältnis ist genauso emotional wie politisch und intellektuell. Frankreich ist das Land seiner Träume und Sehnsüchte, das er zuerst durch die Literatur und dann durch Aufenthalte kennenlernt.

Heinrich Mann war ein engagierter Vorkämpfer für die deutsch-französische Verständigung als diese noch eine Utopie schien. Frankreich blieb für ihn stets „unser natürlicher Freund“. Diese Haltung spiegelt sich auch in seinen Werken wieder – von politischen Essays, die er im wilhelminischen Kaiserreich schrieb, bis zu seinem großen Exilroman Henri Quatre.

Seine ideale Stadt wurde dabei nicht die Metropole Paris, sondern Nizza an der Côte d’Azur, das er ab 1908 regelmäßig besuchte. 1933 wurde die Küstenstadt – bis zur spektakulären Flucht in die USA 1940 – zu seinem ersten Zufluchtsort im Exil. Von dort kämpfte er publizistisch gegen die Nationalsozialisten.

Die Ausstellung folgt Heinrich Manns Biografie. Anschaulich inszeniert sie dabei seinen lebenslangen Traum von Frankreich inmitten harter politischer Realitäten. Genauso macht sie seine tatsächlichen Erfahrungen in Frankreich durch persönliche Dokumente, Bilder und Selbstreflexionen sichtbar. Die Ausstellung und das Begleitprogramm sind ein Beitrag zum „Deutsch-Französischen Jahr 2013“, mit dem das 50-jährige Jubiläum des Élysée-Vertrags gefeiert wird. Sie ist zweisprachig und wird 2014 in mehreren französischen Städten zu sehen sein.

12.01.2013 bis 26.05.2013
»Fremd bin ich den Menschen dort«
Lebenswege im Exil
»Fremd bin ich den Menschen dort«
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Ein Blick in die Sammlung des Deutschen Exilarchivs 1933 - 1945Eine Ausstellung der Deutschen NationalbibliothekUnter der Schirmherrschaft der Literaturnobelpreisträgerin Herta MüllerLesen Sie hier die Eröffnungsrede von Herta Müller ©Herta MüllerHier auch einige Bilder zur Eröffnungsrede und Ausstellung: Bilder Eröffnung und AusstellungRund eine halbe Million Menschen verloren nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten ihre bisherige Heimat. Sie wurden verfolgt und entrechtet, weil sie Juden waren, politisch oder kulturell unliebsam oder als »Volks- und Reichsfeinde« betrachtet wurden. Anlässlich des 100jährigen Jubiläums der Deutschen Nationalbibliothek wurden von dem dort angesiedelten Exilarchiv Biografien von 16 Persönlichkeiten zu einer inszenierten Ausstellung zusammengestellt, die exklusiv im Buddenbrookhaus zu Gast ist. Vorgestellt werden nicht die prominenten Exilanten, zu denen auch Familie Mann gehörte, sondern weniger bekannte Künstler, Wissenschaftler, Juristen oder Handwerker, denen allen gemein ist, dass ihr weiterer Lebensweg durch die erzwungene Flucht aus dem deutschen Machtbereich geprägt wurde. Dabei bestimmten zum einen der soziale Status der Exilanten, ihr Bildungshintergrund, ihre Qualifikation und Beruf darüber, wie Exil und Emigration verliefen. Aber auch die Aufnahmeregularien der möglichen Fluchtländer, der Zeitpunkt der Flucht und nicht zuletzt der Zufall waren entscheidende Faktoren. Daher erzählt jede der vorgestellten Biografien eine persönliche Geschichte der Emigration. Sie berichten von Heimatverlust, dem Verhaftetbleiben in der alten Kultur, dem Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit, dem Schicksal der geraubten Karriere oder auch der gelungenen Integration. Vorgestellt werden: Margarete Buber-Neumann, George Grosz, Emma Kann, Hilde Loewe-Flatter, Ernst Loewy, Ernst Moritz Manasse, Fritz Neumark, Leo Perutz, Hans Vogel, Clementine Zernik, Rudolf Olden, Eric Schaal, Dora Schindel, Hanns W. Lange, Friedrich R. Eirich, Leon Hirsch, Richard A. Bermann. Gezeigt werden Gegenstände und Dokumente aus den Nachlässen, dabei begleitet ein Audioguide die Besucher.Das Buddenbrookhaus ist Teil des von Kulturstaatsminister Bernd Neumann initiierten Netzwerkes »Künste im Exil«, dessen Ziel es ist, ein virtuelles Museum des Exils zu erarbeiten.Ausblick auf die kommende Sonderausstellung:Traumland und ZufluchtHeinrich Mann und FrankreichExil et Utopie. Heinreich Mann et la France.14. Juni bis 3. November 2013
17.06.2012 bis 28.10.2012
Elisabeth Mann Borgese und das Drama der Meere
Elisabeth Mann Borgese und das Drama der Meere
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„Wir müssen die Ozeane retten, wenn wir uns selbst retten wollen“ > ENGLISH Version> Film der Eröffnungsveranstaltung 17.06.2012Am 8. Februar 2002 starb Elisabeth Mann Borgese. Im Jahr ihres 10. Todestages beschäftigt sich das Lübecker Buddenbrookhaus intensiv mit der jüngsten Tochter von Katia und Thomas Mann: Im Juni wird die erste Ausstellung über Elisabeth Mann Borgese in Lübeck eröffnet. Als Kooperation mit dem Kieler Geomar, Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung, wird sie anschließend auch in Kiel und Berlin zu sehen sein. Zugleich erscheint im Hamburger Mare-Verlag ein Sammelband mit wissenschaftlichen Beiträgen und einer Vielzahl bislang unbekannter Fotos und Dokumente. „Wir werden vor allem Elisabeth Mann Borgeses umweltpolitisches Engagement für das Seerecht und den Schutz der Weltmeere als Lebensleitung würdigen und dies vor dem Hintergrund ihrer Biografie darstellen“, sagt Holger Pils, der Leiter des Buddenbrookhauses, der die Ausstellung gemeinsam mit Karolina Kühn vorbereitet. „Um diesem Engagement und Lebenslauf gerecht zu werden, verfolgen wir einen übergreifenden Ansatz zwischen biografischer Forschung, Literaturwissenschaft, Meeresforschung und Rechtswissenschaft“, ergänzt Kühn, die umfangreiche Nachlassrecherchen nicht nur in Deutschland und der Schweiz, sondern auch im kanadischen Halifax durchgeführt hat, wo Elisabeth Mann Borgese seit Ende der Siebzigerjahre lebte. Das Forschungsprojekt des Buddenbrookhauses steht unter der Schirmherrschaft von Klaus Töpfer, der die Ausstellung am 17. Juni eröffnen wird. Geboren 1918, nahm „Medi“ von Beginn an eine besondere Rolle in der Familie ein. Thomas Mann gestand Elisabeth „vom ersten Tag an mehr ... als die anderen vier zusammengenommen“ zu lieben. In seinem „Gesang vom Kindchen“ aber auch in seinen Erzählungen findet man die Lieblingstochter wieder. Ihre politische Sozialisation erfuhr Elisabeth Mann im Exil: 1933 emigrierte die Familie zunächst in die Schweiz, 1938 nach Amerika. In Princeton lernte Elisabeth Mann ihren Ehemann, den antifaschistischen Schriftsteller Giuseppe Antonio Borgese, kennen. Zusammen arbeiteten sie mit dem Präsident der University of Chicago, Robert M. Hutchins, an dem aufsehenerregenden, utopischen Konzept einer neuen Weltverfassung. Nach dem Tod ihres Ehemanns arbeitete die Mutter zweier Töchter als Redakteurin von Kulturzeitschriften in Italien sowie als „Senior Fellow“ am „Center for the Study of Democratic Institutions“ in Santa Barbara. Inspiriert durch den maltesischen UN-Botschafter Arvid Pardo, der in seiner 1967 vor der Generalversammlung der UNO gehaltenen Rede für ein neues Seerecht und die Erhaltung der Ozeane für die nachfolgenden Generationen plädierte, beschloss Elisabeth Mann Borgese, die Ideen des Chicago-Komitees mit ihrer Liebe zum Meer zu verbinden: Sie verfasste einen eigenen Entwurf für eine neue Seerechtsverfassung, initiierte die ersten „Pacem in Maribus“-Konferenzen und gründete das International Ocean Institute auf Malta, das heute über mehr als zwanzig Institute weltweit verfügt. Auch als Mitglied der österreichischen Delegation bei der UN-Seerechtskonferenz setzte sie sich für den Schutz der Weltmeere und die nachhaltige Nutzung der Ressourcen ein. „Wir müssen die Ozeane retten, wenn wir uns selbst retten wollen.“ Mit diesem Auftrag reiste die Kosmopolitin, die in ihrem Leben nicht nur die deutsche und die tschechoslowakische, sondern auch die US-amerikanische und die kanadische Staatsbürgerschaft hatte, von nun an durch die Länder. 1978 zog Elisabeth Mann Borgese in ihre Wahlheimat, Nova Scotia, Kanada, wo sie bis zu ihrem Tod lebte und als Professorin für Politikwissenschaft an der Dalhousie University in Halifax arbeitete.
04.02.2012 bis 28.05.2012
»Wollust des Untergangs.« 100 Jahre Thomas Manns 'Der Tod in Venedig'
»Wollust des Untergangs.« 100 Jahre Thomas Manns 'Der Tod in Venedig'
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1911 bereist Thomas Mann auf der Suche nach Zerstreuung Italien und Venedig. Die „Reihe kurioser Umstände und Eindrücke “, die ihm auf dieser Reise widerfahren, will Mann als kleine, „rasch zu erledigende Improvisation“ niederschreiben. Innerhalb eines Jahres entsteht daraus die Novelle Der Tod in Venedig, die Thomas Mann als sehr ernstes, da sehr persönliches Werk, empfindet. Diese Novelle ist bis heute international eine der bekanntesten und populärsten Arbeiten Thomas Manns. Der nur kurze Text behandelt wie kaum ein anderer in einer unglaublichen atmosphärischen und inhaltlichen Dichte die großen Themen Thomas Manns: die Künstlerproblematik, die griechische Mythologie, die Philosophie Nietzsches, die Homoerotik, die enge Verwobenheit der Erzählung mit Thomas Manns biografischen Erlebnissen – vor dem Hintergrund der kultur- und literaturhistorisch bewegten Epoche des fin de siècle um 1900. Venedig war von jeher aufgrund seiner glanzvollen Geschichte und der einzigartigen Lagunenlage Anziehungspunkt und Inspiration für Künstler. Thomas Manns Novelle Der Tod in Venedig hat die emotionale Aufladung dieser Stadt darüber hinaus maßgeblich beeinflusst. Hundert Jahre nach der Erstveröffentlichung stellt die Ausstellung den Text sinnlich inszeniert in den Mittelpunkt: Die Besucher folgen dem Protagonisten Gustav von Aschenbach auf seiner Reise nach Venedig bis zum „Untergang“ und können die Hintergründe und kunstvollen Strukturen dieser - laut zeitgenössischer Kritik – „meisterhaften“ Novelle entschlüsseln: sehend, lesend und hörend. Auf diese Weise lädt die Ausstellung dazu ein, der Wirkungsmacht der Erzählung und ihrer Sprache - der „Wollust“ – nachzuspüren, und verführt zur Wiederentdeckung des Textes. Katalog zur Ausstellung: Wollust des Untergangs. 100 Jahre Thomas Manns Der Tod in Venedig. Herausgegeben von Holger Pils und Kerstin Klein. Göttingen: Wallstein Verlag, 2012. 188 Seiten, 215 Abbildungen. ISBN 978-3-8353-1069-8Förderer und Partner:Von Keller-Stiftung, LübeckFörderverein Buddenbrookhaus e.V., LübeckZauberberg-Stiftung zur Förderung der Thomas-Mann-Forschung, Münchensowie private SpenderDer Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und MedienVHS LübeckMusikhochschule LübeckDeutsch-Italienische Gesellschaft LübeckKommunales Kino, LübeckHamburg Ballett, John NeumeierNDR KulturTheater LübeckLübeck PrideWeiland Kulturstiftung Henning HamkensIHK LübeckMercurio, Deutsch-Italienische Wirtschaftsvereinigung
09.10.2011 bis 20.11.2011
Erich Kuby
AufZeichnungen 1939-1945
Erich Kuby
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„Warum muß ich in ein Volk hineingeboren sein, das aus Wagneropern Geschichte macht?“, fragte sich der Soldat Erich Kuby 1941, mitten im Krieg. In der Nachkriegszeit wurde Kuby (1910–2005) neben Größen wie Golo Mann, Marion Gräfin Dönhoff und Sebastian Haffner einer der bedeutendsten politischen Publizisten der Bundesrepublik, oder, wie Heinrich Böll ihn nannte: ein „Nestbeschmutzer von Rang“. Er schrieb für „Spiegel“, „Stern“, „Süddeutsche Zeitung“ und „Welt“, aber vor allem schrieb er stets kritisch, oft schonungslos und mit großer Schärfe. Geprägt von seinen Erfahrungen als Wehrmachtsoldat wollte er es den Deutschen nie leicht machen: Vehement focht er gegen die Wiederaufrüstung und setzte sich kritisch mit den gesellschaftlichen Verhältnissen der Nachkriegszeit auseinander. Distanz zum Geschehen, nicht selten ironische, kennzeichnet Kubys Schreibweise durch alle Jahrzehnte. Als scharfsichtiger Beobachter nahm er wie ein Seismograph Symptome wahr und schrieb ihre Tendenzen fort, oft mit großer Prägnanz.

In der Ausstellung werden erstmals Zeichnungen und Aquarelle von Erich Kuby präsentiert, in Kombination mit Notizen und Briefen, die er 1975 in dem Buch „Mein Krieg – Aufzeichnungen aus 2129 Tagen“ publiziert hat. Es ist ein zeitloses Buch, denn es beschreibt eine Geschichte individueller Verweigerung gegenüber der Inhumanität des Krieges – und es ist zu erfahren, wie Schreiben und Zeichnen als geistiger Quell dem Bestehen und dem Widerstehen dienen können. Beide kreativen Tätigkeiten setzen eine genaue Beobachtungsgabe voraus, ihre Resultate werden hier in einen Dialog gestellt. Die Ausstellung wurde von Susanna Böhme-Kuby und Benedikt Kuby kuratiert.

15.05.2011 bis 25.09.2011
Liebe ohne Glauben
Thomas Mann und Richard Wagner
Liebe ohne Glauben
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Erstmals im Fokus einer Ausstellung: die ambivalente Leidenschaft des Literaturnobelpreisträgers für den Komponisten Richard Wagner ist der Künstler, der Thomas Mann am stärksten beeinflusst und beschäftigt hat. Die lebenslange Faszination des Schriftstellers für den Komponisten wird jetzt zum ersten Mal in einer Ausstellung thematisiert: Das Buddenbrookhaus in Lübeck zeigt Liebe ohne Glauben. Thomas Mann und Richard Wagner vom 15. Mai bis 25. September. Mit dieser Ausstellung erreicht das über vier Jahre erfolgreich durchgeführte Gemeinschaftsprojekt "Wagner trifft Mann" zwischen dem Theater Lübeck und den Lübecker Museen seinen Höhepunkt.In der Schau sind Originalexponate aus dem Richard Wagner-Museum / Haus Wahnfried zu sehen - erstmals an einem anderen Ort als Bayreuth. Seit frühester Jugend liebte Thomas Mann die Musik Richard Wagners. Die Einflüsse Wagners haben in Thomas Manns Werk so deutliche Spuren hinterlassen, dass vieles in seiner Literatur ohne den Blick auf Wagner eigentlich gar nicht zu verstehen ist. Zugleich spielte die Auseinandersetzung mit Wagner für Thomas Manns Selbstverständnis als Künstler eine herausragende Rolle. Er sah Wagner als Gesamtkulturphänomen überaus kritisch, ja sogar mit Misstrauen.Erstmalig stellt eine Ausstellung dieses zwiespältige und leidenschaftliche Verhältnis in all seinen Facetten dar. Thomas Manns wechselnde Wagner-Bilder werden für den Besucher sichtbar. Zuneigung und Kritik tragen gleichermaßen Thomas Manns Wagner-Deutungen, die das Werk des Komponisten in großartigen Essays hell ausleuchten. Deutlich wird die Vielschichtigkeit und kulturgeschichtliche Tiefe der Auseinandersetzung, die diese Deutungen auch heute für ein kritisches Wagner-Verständnis unverzichtbar machen.Die Ausstellung begleitet Thomas Mann in fünf Etappen auf einem Passionsweg: in seiner Liebe zu und seinem Leiden an Richard Wagner. Dargestellt wird diese Geschichte anhand zahlreicher authentischer Exponate, die den Blick auf Wagner aus der Perspektive Thomas Manns inspirieren: Kompositionsskizzen zu Wagners Musikdramen, Gemälde und historische Ausstattungsgegenstände sind ebenso zu sehen wie die Totenmaske Wagners, Briefe, Fotografien und Erstausgaben. Zu hören ist, welche Opern Thomas Mann zu welchen literarischen Werken angeregt haben, welche Aufnahmen er selbst hörte, und welchen Eindruck Wagner-Aufführungen auf ihn machten.Eine Ausstellung des Heinrich-und-Thomas-Mann-Zentrums im Buddenbrookhaus in Kooperation mit dem Richard-Wagner-Museum / Haus Wahnfried, Bayreuth, und dem Thomas-Mann-Archiv, Zürich.

Katalog zur Ausstellung: „Liebe ohne Glauben. Thomas Mann und Richard Wagner“, herausgegeben von Holger Pils und Christina Ulrich, Göttingen: Wallstein Verlag 2011. ISBN: 978-3-8353-0965-4. Preis: 24,90 €. Zu bestellen über shop@buddenbrookhaus.de (zzgl. Versandkosten).

22.01.2011 bis 26.04.2011
Herta Müller. Der kalte Schmuck des Lebens.
Herta Müller. Der kalte Schmuck des Lebens.
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Herta Müller. Der kalte Schmuck des Lebens

Am 10. Dezember 2009 wurde der rumäniendeutschen Schriftstellerin Herta Müller der Nobelpreis für Literatur überreicht - 80 Jahre nach Thomas Mann. Nun wird ihr zum ersten Mal eine umfassende werkbiografische Ausstellung gewidmet, die zuerst im Literaturhaus München und im Literaturhaus Berlin gezeigt wurde und jetzt im Lübecker Buddenbrookhaus zu sehen ist.

Die Ausstellung folgt den Spuren der Autorin angefangen bei ihrer Kindheit im schwäbischen Banat bis hin zur Verleihung des Literaturnobelpreises in Stockholm im Winter 2009. Gezeigt werden bisher unveröffentlichte Dokumente und Fotografien aus dem Familienbesitz Herta Müllers. In Filmausschnitten sieht man das historische und das heutige Banat, Weggefährten wie die Autoren der "Aktionsgruppe Banat" kommen zu Wort, Auszüge aus Securitate-Akten berichten von einem rigorosen und menschenfeindlichem politischem System. Es sind Originalmanuskripte, das Arbeitsbuch zu "Atemschaukel" und andere literarische Zeugnisse zu sehen, dazu werden Collagen Herta Müllers, die seit Ende der Achtzigerjahre entstanden sind, im Original gezeigt.

Die Stimme der Autorin begleitet den Besucher durch die Ausstellung - ein für die Austellung erstellter Audioguide wurde von Herta Müller selbst besprochen.

Eine Produktion des Literaturhauses München in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Berlin und dem Buddenbrookhaus. Konzeption: Ernest Wichner, Lutz Dittrich.Begleitpublikation:

Zur Ausstellung ist ein Austellungsheft des Münchener Literaturhauses erschienen. Es enthält zahlreiche Abbildungen und einen bislang in Deutschland unveröffentlichten Text Herta Müllers aus dem 1983 in Bukarest erschienenen Prosaband "Drückender Tango". Das Heft kann zum Preis von 5 EUR (zzgl. 1,50 EUR Versandkosten) über shop@buddenbrookhaus.de bestellt werden.

Die Lübecker Ausstellungsstation und das Begleitprogramm werden gefördert durch:

Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Berlin

Gemeinnützige Sparkassenstiftung zu Lübeck

Possehl-Stiftung

Verband Frau und Kultur, Gruppe Lübeck

Wir danken unseren Partnern:

Literaturhaus Berlin

Literaturhaus München

Kulturpartner NDR Kultur

KoKi

St. Petri zu Lübeck

Theater Lübeck

Informationen:

0451-1224240

museen@luebeck.de